Schlüssel können aufschließen und neue Wege eröffnen. Schlüssel können aber auch ab- und ausschließen. Für das Leben brauchen wir viele Schlüssel: für zu Hause, zum Erfolg, zu den Herzen unserer Lieben oder ins Erwachsenwerden…
Doch die Reichweite unserer Schlüssel ist begrenzt. Letztlich wird sich in jedem Leben spätestens mit dem Tod eine scheinbar letzte Tür schließen, für die wir keinen Schlüssel mehr haben. Angesichts dieser Tatsache kann man entweder verzweifeln oder verzagen.
Es wäre aber auch möglich, mitten im Sterben etwas von der christlichen Hoffnung der Auferweckung zu erahnen. Die Botschaft Jesu dazu ist eindeutig: Er ist nach einer Aussage im Johannesevangelium selbst die „Tür“, die zu vollem und gelingendem Leben führt. Diese „Tür“ kann selbst der Tod nicht mehr verriegeln, denn sie steht seit Ostern für alle weit offen und öffnet den Weg zur Vollendung. Im Glauben daran dürfen wir uns und unsere Verstorbenen geborgen wissen.
Aber auch für das Leben vor dem Tod hält Jesus einen „Schlüssel“ bereit, der Vieles öffnen kann, indem er sich als „guten Hirten“ bezeichnet, der bereit ist, selbst sein Leben für andere zu geben. Wenn wir ihm auf diesem Weg nachfolgen, in der Hingabe für andere, dann können wir schon jetzt seinen Schlüssel zum gelingenden Leben nutzen.
Andreas Völker, Schulseelsorger