Zu Beginn der Abschlussfeierlichkeiten der Absolventen der Knabenrealschule Rebdorf fand man sich traditionsgemäß in der Schul- und Pfarrkirche St. Johannes der Täufer ein. Der festliche Gottesdienst wurde von Diakon Dr. Anselm Blumberg zelebriert und von Schulseelsorger Andreas Völker gestaltet. Wie immer gab es ein Oberthema zum Gottesdienst. In diesem Jahr hieß es „Drachen sollen fliegen“ (nach einem Lied der Band PUR). Das Bild des Lenkdrachen, der frei ist, aber doch mit der Erde verbunden und somit bodenständig bleibt, nahm Andreas Völker als Motto seiner mitreißenden Predigt, die er anschaulich durch den Wahrheits- und Freiheitsgedanken bei Albert Camus einführte. Eine besonders bezaubernde Idee war, dass Schützlinge des Clara-Staiger-Kindergartens zu den Klängen des PUR-Songs durch die Kirche zogen und Papierdrachen fliegen ließen. Zum Abschied bekamen die Absolventen als Geschenk eben diese im Kunstunterricht gebastelten Drachen von ihren Klassenleitern überreicht. Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes, der vom Bläserchor der KRS Rebdorf unter der Leitung von Harald Eckert eingerahmt wurde, übernahm die Lehrerband mit Andreas Völker an Gitarre und Mundharmonika und der Sängerin und Schülermutter Doris Keim.
Im Anschluss an den Gottesdienst begrüßte Konrektorin Anke Müller die Versammelten in der festlich geschmückten Dreifachturnhalle des Rebdorfer Realschulzentrums. Elvira Distler, in ihrer Funktion als Mitglied der mittleren Führungsebene, moderierte die Zeugnisverleihung in gewohnt launiger Weise. Der Ehrengast der Abschlussfeier, Markus Moder, Leiter der Abteilung Schule und Bildung der Diözese Eichstätt, erinnerte an das aktuelle Jahr 2025 als Heiliges Jahr. Papst Franziskus lud in diesem Zusammenhang dazu ein, sich als Pilger auf den Weg der Hoffnung zu machen. Moder übertrug dieses Bild auf den bisherigen und weiteren Lebensweg der Absolventen. Die Elternbeiratsvorsitzende Barbara Scharl entrichtete ihre Glückwünsche und Grußworte an die Festgäste gemeinsam mit Karin Enhuber, die den scheidenden Elternbeiratsmitgliedern Barbara Knöpfle, Maria Lindner und ihrer langjährigen Vorsitzenden Barbara Scharl herzlich für ihren großen Einsatz für die Schule und die gute Zusammenarbeit dankte. Auch der ehemalige Schulleiter Hans-Peter Sandner ließ es sich nicht nehmen, in seiner Funktion als Vorsitzender der Vereinigung der Freunde der Knabenrealschule Rebdorf einige Grußworte an die Absolventen zu richten. Dieser Förderverein zählt mittlerweile 800 Mitglieder und könne laut Bastian Krzyzanowski, der gemeinsam mit Sandner als ehemaliger Schüler auf der Bühne stand und besonders den aktuellen Abschlussjahrgang zur Mitgliedschaft einlud, als „Klassenzimmer 2.0“ gesehen werden, „nur ohne Noten und mit viel besserer Laune“.
Danach ließen die Schülersprecher Hannes Schuster und Lukas Tamme die Höhepunkte ihrer Schulzeit Revue passieren. Oft hätte die Schule keinen Spaß gemacht und man litt unter Stress und Prüfungen. Zu den schönsten Erinnerungen zähle der Skikurs in der 8. Klasse und die Abschlussfahrt. Besonders bedankte sich der Absolvent Lukas Tamme bei seiner Mathematiklehrerin Anke Müller, die der Klasse Disziplin und Durchhaltevermögen beigebracht und sie so zu einem hervorragenden Notendurchschnitt in der Abschlussprüfung geführt habe.
Schulleiter Michael Simon nahm in seiner Rede wieder Bezug auf das Thema „Fliegen“ und „Freiheit“. Freiheit bedeute nicht nur, seine Träume endlich verwirklichen zu können. Immer gehöre zur Freiheit auch Verantwortung für sich selbst und für seine Entscheidungen auf dem Lebensweg. Simon betonte auch, dass die Schüler nun, da sie die Realschulzeit hinter sich hätten, keinesfalls allein auf dem Weg ins Erwachsenenleben seien. Familien und Freunde seien da zur Unterstützung und hielten die „Drachenschnur“ in der Hand.
Die erzielten Ergebnisse der Abschlussprüfungen konnten sich wieder sehen lassen: 19 Absolventen schlossen die mittlere Reife mit einer Eins vor dem Komma ab. Die jeweils Klassenbesten wurden mit einem Büchergutschein ausgezeichnet. Nicht ohne Stolz überreichten die Klassleiterinnen und -leiter ihren Schülern jeweils nach einer kurzen persönlichen Ansprache gemeinsam mit der Schulleitung die Zeugnisse.
Der Festakt wurde von Harald Eckert mit dem Bläserchor der KRS Rebdorf musikalisch ansprechend und auf hohem Niveau umrahmt. Ein Novum war dieses Jahr der Auftritt von Karin Enhuber, 2. Vorsitzende des Elternbeirats und zugleich eine über die Grenzen von Eichstätt hinaus bekannte Sängerin. Ihr emotional vorgetragenes Lied „Ein Hoch auf uns“, am Klavier von Musiklehrer Ulrich Redl begleitet, passte vorzüglich zu der Präsentation, die Barbara Scharl aus Fotos des aktuellen Abschlussjahrgangs zusammengestellt hatte – von den Kennenlerntagen in den 5. Klassen bis zur Abschlussfahrt. Wie schon bei vielen Schulfeiern zuvor gab außerdem der Absolvent Benjámin Pócsi (10a) wieder einen versierten und souveränen Vortrag auf der Marimba zum Besten. Stefan Endres mit seiner Technik-Gruppe und Systembetreuer Erich Brandis sorgten dafür, dass alles reibungslos funktionierte.
„Alle, die von Freiheit träumen, sollen’s Feiern nicht versäumen“, zitierte Schulleiter Michael Simon den Marius-Müller-Westernhagen-Klassiker „Freiheit“. Deshalb traf man sich gerne zum stimmungsvollen Ausklang bei kühlen Getränken und einem Imbiss, der dankenswerterweise vom Elternbeirat organisiert und ansprechend in der Turnhalle angerichtet wurde. Die Festgäste nutzen dabei noch einmal die Gelegenheit, mit Lehrkräften, Eltern und Schulleitung ins Gespräch zu kommen.
Am Abend gingen die Feierlichkeiten beim gemeinsamen Abschlussball mit der Maria-Ward-Realschule im Stadtsaal in Ingolstadt weiter und bildeten den Höhepunkt der Abschlussfeier des Realschulabsolventenjahrgangs 2025.
Tanja Bintakies